Kräuter- Essenzen - Kann man das selber herstellen?

Im Handel gibt es im Regal für Spirituosen viele verschiedene Liköre oder Essenzen, von denen nicht alle natürliche Inhaltstoffe haben. Der Hersteller behält meist das Geheimnis über seine Rezepturen.

Daher liegt es nahe, diese Essenzen oder Liköre einfach selber herzustellen.  In diesem Artikel erfahren Sie,  wie Sie das machen, was Sie dafür brauchen und was Sie beachten sollten.

Der Aufwand ist recht gering, denn mit einem 40%-igen Alkohol ist die Herstellung schnell und einfach. Zum Ansetzen sucht man sich am besten einen Schnaps der lecker schmeckt und das kann dann jeder für sich selbst entscheiden. Für die meisten Essenzen oder Liköre eignet sich der weiße Rum, denn er hat einen sehr milden Charakter.

Aber auch Korn oder Wodka lassen sich verwenden. Optisch sehen die Essenzen oder Liköre mit diesen farblosen Alkoholen gut aus.  Eine schöne frische grüne Farbe erhält man, wenn man die Kräuter nicht zu lange ziehen lässt. Mit der Zeit wird die Essenz oder der Likör dann brauner, was aber auf die Qualität der Kräuter-Essenz  keine Auswirkung hat. 

Es können alle Kräuter verwendet werden, je nachdem welche Anwendung man beabsichtigt. Für eine Kräuter-Essenz zur Unterstützung der Verdauung könnten die folgenden Kräuter gut passen:

• Fenchelblätter
• Oregano
• Thymian oder Thymianblüten
• Rosmarin
• Majoran
• Bohnenkraut
• Lorbeer
• Lavendel

Vom Lavendel sollte man nicht zu viel verwenden, da er ein sehr starkes Aroma hat. Bei Fenchel kann das auch der Fall sein.

Die Kräuter werden gewaschen, aber sie brauchen nicht zerkleinert werden. Denn der Alkohol macht die Arbeit und zieht Farbe und Geschmack von selbst heraus.  Die Flasche für den Ansatz sollte eine breite Öffnung haben, in der man die Kräuter hinein gibt. Dann wird die Flasche mit Alkohol aufgefüllt und verschlossen.

Die Flasche kann man nun einige Zeit stehen lassen. Manche stellen sie noch einige Zeit in die Sonne, um den Prozess zu verstärken. Diesen Ansatz sollte man mindestens 2 Wochen stehen lassen.

Im letzten Schritt wird der Inhalt der Flasche gefiltert. Dazu gießt man den Alkohol durch ein Sieb und filtert so die Kräuter heraus. Wenn große Kräuter in der Flasche sind, ist das ein recht einfacher Schritt. Die Essenz oder den Likör kann man nun in kleinere Flaschen umfüllen und vielleicht sogar als Geschenk verpacken.

Wer nur wenig Erfahrung hat, sollte erstmal nur kleine Mengen ansetzen und so Erfahrung zu sammeln, welche Kräuter gut miteinander harmonieren in welcher Menge.  Denn wenn man von einer Sorte zu viel nimmt, kann man die Kräutermischung damit schnell verderben. Es ist daher auch ratsam bei den ersten Versuchen die Mengen auch aufschreiben. So kann man beim nächsten mal die Rezeptur besser korrigieren. 

Anstatt von Kräutern, kann man auch Früchte verwenden. Das ist dann eine Frucht-Essenz oder es nennt sich auch Fruchtlikör. Ein Fruchtlikör oder eine Frucht-Essenz mit Rosenblättern kann auch sehr harmonisch wirken. Dazu verwendet man am besten eine Rosensorte, die einem angenehmen intensiven Duft hat. Der Alkohol färbt die Rosenblätter nach kurzer Zeit bräunlich. Rote Beeren eignen sich daher gut, so dass eine rote Farbe durch Früchte bei diesem Alkoholprozess entsteht und erhalten bleibt.

Leckere Frucht-Essenzen oder Fruchtliköre ohne Aromastoffe kann man über den Sommer herstellen. Diese Fruchtessenzen oder Fruchtliköre kann man nun auch mit Kräutern kombinieren. Die eine oder andere Beerensorte kann verwendet werden, die vielleicht noch reichlich im Garten vorhanden ist. Als Mischungen eignen sich Brombeere oder Himbeere mit Rosmarin oder auch die Heidelbeere mit Dill ist eine würzige Kombination.